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Aktuell
Konzert für Orgel und Elektronik mit Geschwisterduo Markéta Schley Reindlová und Tomás Reindl
am Samstag, 26. Oktober 2019 in der Stephanskirche, Bamberg, um 19 Uhr
Am Samstag, den 26.10. 2019 um 19:00 erwartet die Zuhörer in der Stephanskirche ein ganz besonderes Konzert. Unter dem Motto „Klänge der Ewigkeit“ erklingen Werke für Orgel und interaktive Elektronik. Außerdem wird Tomáš Reindl, ein vielfältiger tschechischer Musiker, Multiinstrumentalist und Lehrbeauftragte für Ethnomusikologie an der Akademie der Musischen Künste in Prag, selten zu hörende Instrumente spielen (indische Tabla, Didgeridoo u.A.). Den Höhepunkt des Konzertes bildet die deutsche Uraufführung des Werkes „Hommage a Kabelage“ für Orgel und Elektronik. Das Werk ist dem bedeutenden tschechischen Komponisten Miloslav Kabeláč gewidmet, der auf dem Gebiet der elektroakustischen Musik eine zentrale Rolle spielt. An der Orgel sitzt an dem Abend die Schwester von Tomáš Reindl, die neue Bamberger Dekanatskantorin Markéta Schley Reindlová.
Markéta Schley Reindlová und ihr Bruder Tomás Reindl
Quelle: privat
Der tschechische Schriftsteller Bohumil Hrabal und das Mitleid.
Der Wandel seiner Beziehung zu den Deutschen am Beispiel seines Romans „Hochzeiten im Hause/Svatby v domě“
am Donnerstag, 24. Oktober 2019 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Bohumil Hrabal, 1914 in Brünn geboren, gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In seinem Werk nahm er Bezug auf die Peripetien der tschechischen respektive böhmischen Geschichte und beschrieb u. a. seine Erfahrungen aus der Zeit des Protektorats, des Krieges und der Nachkriegszeit. Die Deutschen, die er in seinen Romanen und Erzählungen darstellt, werden häufig in eher negativen Rollen, als Protektoratsbeamte und SS-Leute, gezeigt. In seiner autobiographischen Trilogie Hochzeiten im Hause nähert er sich dem "Volk der Okkupanten" aber mit einem neuen Blick. Denn in diesem Werk spielt unterschwellig das Schicksal seiner Frau eine Rolle, die einer sudetendeutschen Familie entstammte. Nach der Vorstellung des bewegten Lebenslaufs von Bohumil Hrabal in einem Bildvortrag wird anhand von Auszügen aus Hochzeiten im Hause dargestellt, wie der Schriftsteller die Spannung zwischen distanzierter Haltung gegenüber den Deutschen und der Zuneigung zu seiner Frau verarbeitet.
Anna Knechtel M.A.: Studium der Germanistik und Slawistik in Mainz, Berlin-West, Neapel und Prag mit Schwerpunkt tschechische Literatur der 1960er- und 1970er-Jahre. 1995-2001 in Prag als Redakteurin beim Sender Radio Prag und als Fachreferentin beim Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds . Seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Adalbert-Stifter-Vereins in München.
Eliška (Pipsi) Plevová und Bohumil Hrabal
Quelle: https://www.valka.cz/14843-Bohumil-Hrabal-pod-dohledem-nejen-komunisticke-cenzury
Der Schönhengstgau (Hřebečsko).Eine ehemals deutsche Sprachinsel in Mähren.
(Geschichte und Gegenwart. Die Situation der verbliebenen Deutschen)
am Donnerstag, 5. September 2019
Das Schönhengster Land, der Schönhengstgau (auch Schönhengster Gau) ist ein Gebiet auf der böhmisch-mährischen Höhe, das sich von Brüsau und Zwittau über Mährisch-Trübau bis nach Müglitz und Hohenstadt erstreckt und 200 km nördlich von Wien liegt .
Die Deutschen kamen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, gerufen vom König von Böhmen Premysl Otakar II. und vom Olmützer Bischof Bruno von Schaumburg.
Quelle: http://www.schoenhengster-heimatbund.de/schnhengstgau.htm
zu zwei Händen in St. Maring (Bamberg)
am Donnerstag, 15. August 2019
Markéta Schlei Reindlová und Ulrich Theißen präsentieren und deutsch-tschechische Orgelmusik zu Mariä Himmelfahrt Musik von J.S.Bach, Chiesa, Eben, Mendelssohn, Mozart, Reger und Vaňhal.
Der Eintritt ist frei!
Wir danken Ihnen für Ihre Spende zu Gunsten des Erhalts der St.-Martins-Kirche.
Zwischen Internatinalem Stil und Tradidionalismus
Das Werk der deutschprachigen judischen Architekten in Brünn in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen
am Donnerstag, 18. Juni 2019 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Die Gründung der ersten Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918 brachte neue Chancen für die junge Generation der deutschsprachigen jüdischen Architekten,
die nach ihrer Ausbildung an der Deutsch-Technischen Hochschule Brünn ein fester Bestandteil der tschechoslowakischen Architekturlandschaft wurden.
Bereits im Jahre 1924 waren in Brünn zwanzig deutschsprachige jüdische Architekten, zwanzig tschechische und zehn deutschböhmische Architekten tätig.
Die Brünner jüdischen Architekten wirkten in einer Zeit, in der sich sowohl im tschechoslowakischen auch im internationalen Architekturdiskurs die Fronten zwischen Modernisten und Traditionalisten verhärteten.
Umso mehr überrascht, mit welchem Selbstverständnis sie sich zwischen der universellen Ästhetik des Internationalen Stils und einer traditionellen Formensprache bewegten.
Sie entwickelten einen einheitlichen Architekturkanon, dank dem ihre Bauten einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Im Vortrag werden Teilaspekte der im Jahre 2018 abgeschlossenen Habilitationsarbeit der Vortragenden vorgestellt.
Spezifisch wird auf die Biographien und Werke der Architekten Ernst/Arnošt Wiesner (1890–1971), Otto Eisler (1893–1968),
Heinrich Blum (1894–1942), Zikmunt Kerekes/Asher Hiram (1897–1973) und Endre (Andrew) Steiner (1908-2009) eingegangen.
Dabei wird aufgezeigt, welchen Anteil diese künstlerisch bedeutende und aktive Architektengruppe am Architekturgeschehen
in der Tschechoslowakei zwischen den beiden Weltkriegen hatte. Bei den Architekten, die vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierten, wird ihr Exilwerk vorgestellt.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.
Otto Eisler: Synagoge Agudas Achim (1935), Brünn, Quelle:FOTO Studio H, Ludmila Hájková
Ernst Wiesner: Krematorium (1926–30), Brünn. Quelle: Foto der Verfasserin.
in Bamberg
am Donnerstag, 9. Mai 2019
Am 9. Mai ist Europatag. Aus diesem Anlass organisiert das Stadtportal Bamberg mit zahlreichen Organisationen und Institutionen ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein. Auch der Deutsch-Tschechishce Club ist dabei. Unseren Infostand mit Materialien über Prag und die Tschechische Republik kann man ab 16 Uhr auf der Oberen Brücke finden. Kommt vorbei. Wir freuen uns.
Elisabeth von Thüringen
– eine europäische Heilige von Bamberg bis Kaschau.
am Donnerstag, 21. März 2019 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Die heilige Elisabeth (gest. 1231) gilt als Patronin der Witwen und Waisen, der Bettler, Kranken und Notleidenden. Sie entstammt der Heiratsverbindung der Andechs-Meranier mit dem ungarischen Königshaus. Der Vortrag des Kunsthistorikers Dr. Marco Bogade zeigt die weitreichenden und grenzübergreifenden Wege ihrer Verehrung, von Bamberg bis in das in der heutigen Slowakei liegende Kaschau/Košice am Beispiel von Stiftungen, Bau- und Kunstwerken auf. Die zentrale Frage dabei wird sein: Welche Rolle spielte ihre Familie für diesen Weg
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.
Bertha von Sutter
Leben und Leistungen einer selbstbewussten, kämpferischen und fortschritlichen „radikalen Pazifistin“ und großen Europäerin.
am Donnerstag, 21. Februar 2019 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Der preußische Gesandte nannte sie eine „komische Person“, die tschechischen Intellektuellen Svatopluk Cech und Jaroslav Vrchlický nannten sie „Radikální pacifistka – radikale Pazifistin“ - Bertha von Suttner, die erste Frau, die den Friedensnobelpreis (1905) erhielt. Sie wurde am 9. Juni 1843 in Prag als Bertha Sophia Felicita Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau , einem alten böhmischen Adelsgeschlecht, geboren. Sie war eine der großen Frauen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Man stellte sie neben Marie von Ebner-Eschenbach und die Amerikanerin Harriet Beecher-Stowe („Onkel Toms Hütte“). Sie setzte sich ein Leben lang ein für den Frieden in Europa, für das Frauenwahlrecht und kämpfte gegen den Antisemitismus ihrer Zeit. Doch im Vorjahr ist ihr 175. Geburtstag nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit vorübergegangen.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.
Prager Vesperbilder des Schönen Stils in Bayern
am Donnerstag, 17. Januar 2019 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Um 1400 erreichte die Produktion der Vesperbilder ihren Höhepunkt. Zu den besten Schöpfungen zählen dabei die Prager Figurengruppen, welche während der Regierungszeit von Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel von Luxemburg geschaffen worden sind. Die 'Schönen Vesperbilder' waren bald so berühmt und begehrt, dass sie nach ganz Europa exportiert worden sind. Eine Mehrzahl hat sich bis heute in Altbayern erhalten. Welche es sind und wie es dazu kam, erklärt Ihnen die Referentin Frau Dr. Ludmila Kvapilová-Klüsener in diesem Vortrag, der auf Ergebnisse ihrer kürzlich erschienen Doktorarbeit basiert.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.
Das Vesperbild in der Kunst des Mittelalters. Zu Entstehung, Inhalt und Motivik einer bildhauerischen Darstellung mit einigen Beispielen aus Franken
am Donnerstag, 15. November 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Die Pietà von Michelangelo ist ohne ihre Vorstufen nördlich der Altem kaum denkbar. Die Vorstellung, dass Maria nach der Kreuzabnahme ihren Sohn beweint, findet in der Bibel zwar keine Erwähnung, gehört aber dennoch zu den beliebtesten marianischen Darstellungen des späten Mittelalters und der Neuzeit. In einem Abendvortrag erfahren Sie, wann und in welchen Ländern dieses Passionsereignis zum dreidimensionalen Bild wurde, was es inhaltlich darstellt und welche liturgischen Funktionen es in seinem originalen Kontext erfüllt. Sie lernendie verschiedenen Vesperbildertypen kennen und werden manche heute nicht mehr verständliche Motive und Gebärden nachvollziehen können.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.
Dr. Ludmila Kvapilová-Klüsener studierte in Prag, Salzburg und Regensburg. Nach Ihrer Promotion in Erlangen und einem Volontariat am Museum Schnütgen in Köln arbeitete sie als Experting für Sakralkunst in Berlin und ist seit 2015 am Diözesanmuseum in Bamberg tätig.
„Böhmisches Dorf“ (Politik, Wahlen und Gesellschaft in der Tschechischen Republik)
am Donnerstag, 18. Oktober 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Wer das Sprichwort von den „böhmischen Dörfern“ gebrauchte, wollte ausdrücken: Eine Sache ist ganz und gar unbekannt und nicht zu verstehen. Dr. Daneš wird in seinem Vortrag die gegenwärtige Situation der tschechischen Politik darstellen, die auf den ersten Blick wie ein „böhmisches Dorf“ wirkt. Anhand soziologischer Daten (Linek 2001 – 2013) und in Anbetracht der geschichtlichen Entwicklungen der letzten 29 Jahre und der Auseinandersetzung mit der kommunistischen Ideologie (Suk 2003, Tesař 2010, Tabery 2017) ist es möglich, die Entwicklungslinien der tschechischen Politik besser zu verstehen. Ein Vortrag, nicht nur für Fachleute. Der Referent spricht deutsch.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.
Philosoph und Altphilologe Dr. Jaroslav Daneš, ist zur Zeit Stipendiat der Alexander-von-Humboldt Stiftung am Institut für Klassische Philologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Philosophie und Sozialwissenschaften an der Universität Hradec Králové.
Die Schönborn-Franken. Zur Gescichte eines fränkischen Siedlungsgebietes in den Nordostkarpaten (Ukraine)
am Donnerstag, 27. September 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, Kurfürst von Mainz, erhielt 1728 für seine Verdienste die Burgherrschaft Munkacs in den Nordostkarpaten, ein Gebiet mit Bergwäldern und fruchtbaren Niederungen.
In drei Wellen riefen die Schönborns im 18. Jahrhundert etwa 1 200 Siedler aus den Diözesen Bamberg und Würzburg in dieses durch die Türkenkriege verwüstete Land.
Franz Bauer wird die Geschichte dieses fränkischen Siedlungsgebiets mit seinen Höhen und Tiefen schildern. Vor allem in den beiden letzten Jahrhunderten hatten die Bewohner dieses Landes zwischen Ungarrn, der Tschechoslowakei und dann als Teil der Sowjetunion unter dem Terror viel zu leiden.
Da nach der Wende viele Deutsche aussiedelten, ist das Aussterben deutscher Sprache und Eigenart freilich nicht mehr aufzuhalten. Das Katholische Landvolk in der Erzdiözese Bamberg hält noch Kontakt zu den Schönborn-Franken. Am Heinrichsfest 2018 hat eine Sing- und Tanzgruppe aus dem Gebiet von Munkacs mitgewirkt.
Eintritt frei, Gäste willkommen
Sopran und Orgel
am Mittwoch, 15. August 2018 in St. Martin in Bamberg, um 17:30 Uhr
Es spielen Markéta Böhmová (Brno/ Brünn CZ) und Markéta Schley Reindlová (Bamberg) Musik von J.S. Bach, Janáček, W.A. Mozart, Terziani und Vivaldi.
Wir danken Ihnen für ihre Spende zugunsten des Erhalts der St. Martins-Kirche.
Förderverein St. Martin, Bamberg e.V.
Adalbert (Vojtěch) von Prag (956-997)Patron Böhmens, Patron Polens, Patron Europas.
am Donnerstag, 19. Juli 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Adalbert von Prag ist ein seit Jahrhunderten besonders in Böhmen und Polen verehrter Heiliger. Ende des 20. Jahrhundert erreichte seine "Karriere" als "Patron Europas" ihren Höhepunkt.
Der Kunsthistoriker Dr. Marco Bogade stellt in seinem Vortrag anhang zahlreicher Bildwerke die herausragende kulturgeschichtliche Bedeutung des Heiligen als Landespatron und als Patron Europas heraus.
300 Jahre der Pfarrkiche St. Wenzeslaus in Litzendorf
am Donnerstag, 28. Juni 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Zu diesem Vortrag läd Sie herzlich der Deutsch-Tschechische Club und die Ackermann Gemeinde Bamberg ein.
Im Jahre 2018 begehen wir das 300-jährige Jubiläum der Litzendorfer Pfarrkiche St. Wenzeslaus. Sie ist ein Werk des berühmten Baumeisters Johann Dientzenhofer. Die Geschichte der Kirche und vor allem ihres Patrons geht jedoch viel weiter zurück bis in das späte Mittelalter. Welche Spuren von ihm in Litzendorf zu finden sind und auf welchem Weg er von Böhmen in das Bistum Bamberg gelangt ist, soll der Vortrag von Marco Bogade zeigen.
aus der Reihe Musik in St. Martin - Musik für St. Martin
am Samstag, 23. Juni in St. Martin, Bamberg und am Sonntag 24 Juni 2018 in der Schlosskapelle Ebneth, Burkunstadt jeweils 16 Uhr
Thomaš Halík - Geduld mit Gott (über den Atheismus in der Tschechischen Republik)
am Donnerstag, 07. Juni 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Im Jahre 1978 wurde Tomaš Halík in Erfurt heimlich zum Priester geweiht. Seit seiner Jugend ist er an den Fragen der
Religion und der menschlichen Psyche interessiert; Seine feste Persönlichkeit und das breitgefächerte Studium der Theologie
sowie der Psychologie und Soziologie bilden eine Grundlage für seine Engagement, Äußerungen und wissenschaftliche sowie
politische Arbeit und Wirkung.
Bereits in der Zeit des härtesten Stalinismus, setzt er sich als Seelsorger für das Gespräch der Christen mit den Atheisten ein.
Seine Ansichten zur aktuellen politischen Situation und Personalien in der Tschechischen Republik sowie die Entwicklung der
Europäischen Union bringen ihm nicht immer nur freundliches Feedback.
Angesichts der Verborgenheit Gottes in unserer Welt ruft er in seinem Buch „Geduld mit Gott“ zu drei Arten von Geduld auf,
zu Glaube, Hoffnung und Liebe.
Franz Kubin wird in seinem Vortrag die theologische Wirkung Herrn Halíks vorstellen.
Die Eigenen und die Anderen. Die Tschechen und die Deutschen - oder die Böhmischen (über die Stereotype in der neuen deutsch-böhmischen Literatur)
am Donnerstag, 19. April 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Was hat der Prager deutsche Autor Johannes Urzidil mit dem Schriftsteller aus einem böhmischen Dorf Gerold Tietz gemeinsam? Was hat es mit den sprichwörtlichen böhmischen Dörfern auf sich? Und warum konnten an einem solchen Ort nationale Ressentiments aufkommen? Wieso wird plötzlich die Frage so wichtig, wer der „Eigene“ ist und wer zu den „Anderen“ gehört? Und was macht denn einen „Anderen“ überhaupt aus? Frau Dr. Kováčková geht der Frage nach den Stereotypen über die Eigenen und die Anderen von verschiedenen Seiten an - aber immer wieder gewürzt mit einer Prise böhmischen Humors. Tauchen Sie mit uns ein in die poetische Welt jenes Landes im Herzen Europas, das im Kleinen das große Weltgeschehen zu widerspiegeln scheint.
Jan Hus, der Hussitismus und die Deutschen
am Donnerstag, 22. März 2018 im Begegenungszentrum Friedrichst. 2, Bamberg, um 17 Uhr
Anlässlich des Gedächtnisses an den Feuertod des vor 600 Jahren am 6. Juli 1415 vom Konstanzer Konzil als hartnäckiger Ketzer verurteilten tschechischen Magisters Jan Hus hat Prof. Dr. Franz Machilek vor drei Jahren bei der Ackermanngemeinde über Leben, Werk und die nach Hus benannte hussitische Bewegung referiert. Bei dem nun angekündigten Vortrag wird er zu Hussens Verhältnis zu den Deutschen und die Entwicklung des deutsch-tschechischen Verhältnisses insgesamt in der Zeit Hussens sprechen. Über die damit zusammenhängenden, unter nationalen Vorzeichen lange kontrovers diskutierten Fragen besteht in der wissenschaftlichen Forschung heute durchaus Übereinstimmung. Als Kaiser Karl IV. im Jahr 1334 Bianca aus dem franzzöischen Königshaus der Valois zur Frau nahm, begann diese mit Sprechübungen in Deutsch und Tschechisch, mehr jedoch in der deutschen Sprache, da diese in Böhmen damals allgemein verbreitet war. Hundert Jahre später, als sich Karls Sohn Sigismund nach den Jahren der hussitischen Revolution anschickte, den böhmischen Thron zu besteigen, hatten sich die Verhältnisse völlig verändert: Die ältere Geschichtsschreibung hatte den hinter dem Wandel in der Sprache stehenden allgemeinen Wandel in den Zuständen im Lande den Hussitenkriegen zugeschrieben. Tatsächlich hat die Revolution jedoch einen langandauernden Prozess abgeschlossen, der bereits unter der Regierung Karls IV. eingesetzt und sich in der Zeit Hussens verstärkt hatte. In seinem Referat wird Prof. Machilek unter anderem auch die Existenz "deutscher Hussiten" ansprechen, die Hus in beträchtlichem Umfang bei der Verkündigung seiner Reformziele unterstützt haben. Professor Dr. Franz Machilek gehört zu den höchst anerkannten Kenner dieser Epoche, und wir freuen uns sehr auf seinen Vortrag, wo er neben seiner Forschung auch die aktuelle Ergebnisse der Kollegen, mit dem heutigen ökumenischen Hintergrund, präsentieren wird. Der Referent war als Leiter des Staatsarchivs Bamberg und Professor für mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg tätig; er hat zahlreiche Publikationen zu Hus und zum Husssitismus veröffentlicht.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind willkommen.